Regenbogengruppe

Was verbirgt sich hinter der "Regenbogengruppe" ?

An unserer Grundschule bieten wir eine Gesprächsgruppe für Kinder an, deren Eltern sich getrennt haben oder deren Eltern geschieden sind. Kinder erleben die Trennung der Eltern als eine starke Verunsicherung und als eine emotionale Belastung. In ihnen gibt es widerstreitende Gefühle und Stimmungen, die sie auch in der Schule ganz unterschiedlich zum Ausdruck bringen. Die familiären Veränderungen beschäftigen sie sehr stark, aber sie haben kaum Gelegenheit, sich darüber auszutauschen. Zudem möchten viele Kinder nicht vor der Klasse darüber sprechen, da sie der Meinung sind, dass es nur ihnen so geht.

Eine solche Gesprächsgruppe ist deshalb eine gute Chance, um

  • Solidarität zu erfahren, dass es anderen Kindern ebenso geht
  • Gedanken, Sorgen, Ängste und Befürchtungen frei aussprechen zu können
  • Gefühle über die Veränderungen in der Familie zu sortieren und auszudrücken
  • mögliche Schuldgefühle abzubauen
  • mit Verlusterfahrungen leben zu lernen
  • möglichst zu beiden Elternteilen weiterhin eine positive Beziehung zu erhalten
  • Verhaltensauffälligkeiten durch Rollenspiele und Gespräche umzuwandeln
  • neues Selbstwertgefühl aufzubauen
  • Trost und Orientierung durch biblische Berichte und Gebet zu erfahren

Was passiert in der Gruppe?

Wir treffen uns mittwochs in der 5. und 6. Stunde.
Wir erarbeiten verschiedene Themen im Gespräch durch Rollenspiel, über Geschichten oder mit kreativen Mitteln und versuchen dabei, Lösungsmöglichkeiten für Probleme zu finden.
Ein Grundprinzip der Gesprächsgruppe ist das gegenseitige Versprechen, dass alle Gesprächsinhalte innerhalb der Gruppe bleiben. So werden keine Familiengeschichten nach außen verbreitet und das Kind hat die Sicherheit, sich frei und offen äußern zu können.

Das Konzept der Regenbogengruppe ist für die Dauer eines Schuljahres ausgelegt. Aber die Erfahrung zeigt, dass sich die Kinder innerhalb dieser Gruppe sehr wohl fühlen und über diese Zeit hinaus die Gruppe besuchen. Die Kinder entwickeln ein Vertrauensverhältnis zu einander und zur Gruppenleitung.
Dadurch gewinnen sie Mut, über ihre Gefühle und Erfahrungen zu sprechen und diese anderen mitzuteilen.
Man lacht zusammen, manchmal weint man zusammen und genau deshalb gibt es sie.